Projekte in der Oberpfalz
Informationsfahrt zu Schwerpunktthemen der Ländlichen Entwicklung

Es sind vor allem landwirtschaftlich nutzbare Flächen, die durch die aktuellen klimatischen Veränderungen mit zunehmenden Starkregenereignissen und Trockenphasen in besonderer Weise betroffen sind. In Leugas, Markt Wiesau, wurde nach einer Überschwemmung 2018 die Initiative boden:ständig gestartet. Bei der Informationsfahrt zeigten Hillinger und Langguth der Abgeordneten wie in enger Zusammenarbeit von ALE Oberpfalz, dem Wasserwirtschaftsamt, der Unteren Naturschutzbehörde und der Landwirtschaft der Boden- und Überschwemmungsschutz gelingen konnte. „Es geht dabei nicht um technische, sondern um kleine Maßnahmen zur Wasserrückhaltung, die sich gut in die Landschaft einfügen. Die Flächen bleiben dabei im Eigentum der Landwirte und können weiter bewirtschaftet werden“, erklärte Hillinger.

Auch bei der zweiten Station der Rundreise ging es um landwirtschaftliche Aspekte. In Siegritz bei Erbendorf wurde auf einer Länge von 1,5 km ein 3,5 m breiter sogenannter Kernweg ausgebaut. Das ALE Oberpfalz unterstützt mit dem Ausbau Ländlicher Kernwege bei der Verbesserung der überörtlichen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen – und trägt damit den steigenden Anforderungen an eine moderne Landwirtschaft Rechnung. „Um den Belangen des Natur- und Gewässerschutzes gerecht zu werden, müssen beim Ausbau von Kernwegen 20 Prozent mehr als die gesetzlich geforderten Ausgleichsflächen und Maßnahmen zur Versickerung von Oberflächenwasser erfolgen“, betonte Hillinger.

Ein weiteres Schwerpunktthema der Ländlichen Entwicklung zeigten die ALE-Vertreter MdL Schwamberger am Beispiel des Marktes Waldthurn. Die Gemeinde versucht, die Innenentwicklung auf verschiedenen Ebenen voranzubringen und das Leben im Ort zu stärken. Im Rahmen der Dorferneuerung und mit Hilfe der Förderinitiative „Innen statt Außen“ wurden in den vergangenen Jahren mehrere Leerstände in der Ortsmitte umgebaut oder abgerissen und einer neuen Nutzung zugeführt. So entstanden unter anderem ein Pflege- und Gesundheitszentrum, eine Physiotherapiepraxis mit Fitnessstudio, Wohnungen und Parkplätze. Damit wurden Arbeitsplätze, aber auch Angebote zur Belebung des Ortes und Wohnmöglichkeiten – vor allem für junge Mieter – geschaffen. Da es besonders für Letzteres großen Bedarf, aber nur begrenzte Fördermöglichkeiten gibt, vereinbarte die Abgeordnete mit Waldthurns Bürgermeister, Josef Beimler, einen Folgetermin, an dem auch MdL Jürgen Mistol teilnehmen wird.

Ein Thema, das bei den Waldthurnern nach anfänglicher Unterstützung durch das ALE Oberpfalz zum Erfolgsmodell wurde, ist die Nahversorgung. Der gut sortierte Gänsbürgerladen, an dem die Bürger sich als Miteigentümer beteiligen
konnten, musste nach wenigen Jahren sogar vergrößert werden und läuft mittlerweile mit Gewinn. Im Laden finden sich Produkte des täglichen Bedarfs, Backwaren und Getränke genauso wie eine Lottoannahmestelle. Was in Waldthurn schon erfolgreich umgesetzt wurde, ist in Mähring noch in Arbeit. Als Gemeinschaftsprojekt des Bürgervereins Mühlenhof entsteht ein Dorfladen mit Café – finanziert durch Genussscheine und unterstützt vom ALE Oberpfalz durch die Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung.

Der Dorfladen ist nur ein Teil der Belebung der Alten Mühle Mähring, die Eigentümer Marco Eckert angestoßen hat. Er entwickelt den Vierseithof aus dem 18. Jahrhundert Stück für Stück weiter – mit Ferienwohnungen, einer Vereins- und Veranstaltungshalle, einer Gaststube und dem Dorfladen. Mit seiner Vision für seinen Heimatort und als unternehmerische Person, die nicht nur für sich selbst, sondern auch für sein Dorf etwas voranbringen möchte, ist er ein Mann der ersten Stunde im Netzwerk der HeimatUnternehmer. Die Initiative wird ebenfalls vom ALE Oberpfalz unterstützt und richtet sich an Menschen wie Marco Eckert, die regionale Werte schaffen.

„Durch die Projekte und Gespräche im Rahmen der Infofahrt habe ich einen guten Einblick in die Arbeit des ALE Oberpfalz gewonnen. Die Innenentwicklungsmaßnahmen haben mich besonders beeindruckt und ich werde mich künftig im Landtag für eine höhere Mittelausstattung zugunsten dieser Maßnahmen einsetzen“, so das Fazit von MdL Anna Schwamberger.