Dorferneuerung und Gemeindeentwicklung
So viel Dorfleben war noch nie: Wallnsdorfer weihen Gemeinschaftshaus ein

Das Bild zeigt das neue Dorfhaus in Wallnsdorf.Zoombild vorhanden

Erna Fitz,
Abdruck honorarfrei

(28. Juni 2022) Berching. Mit dem Gasthaus ist auch das Dorfleben gestorben: Als die Wirtschaft in Wallnsdorf vor über vier Jahren die Türen schloss, drohte das dörfliche Miteinander zu verkümmern. Doch dann krempelten die Wallnsdorfer die Ärmel hoch.

Heute ist die Dorfgemeinschaft lebendiger als je zuvor. Kein Wunder, schließlich hat Wallnsdorf ein neues Zentrum bekommen: das Dorfhaus. Das schließt direkt an das Feuerwehrhaus an und wird über eine Hackschnitzelheizung mit umweltfreundlicher Wärme versorgt.

Am vergangenen Sonntag weihten die Wallnsdorfer das Gemeinschaftshaus offiziell ein – genutzt wird es schon seit Wochen: Auf der weitläufigen Terrasse treffen sich die Bürger, um zu reden, zu grillen und zu feiern. Das Haus selbst bietet einen Jugendraum, eine Küche, einen Fernseher und eine Lautsprecheranlage. Die nächste Fußball-WM kann kommen!

Gemeinsam anpacken schweißt zusammen
Noch mehr als das neue Dorfhaus schweißte die Wallnsdorfer der Weg dorthin zusammen. Über 3.000 Stunden Eigenleistung stecken in dem Gebäude: Tischler, Maurer, Dachdecker oder Zuarbeiter – alle engagierten sich ehrenamtlich und packten mit an. Dabei koordinierten sie sich über eine WhatsApp-Gruppe, so liefen die Bauarbeiten schnell und reibungslos ab.

Das funktionierte so gut, dass die Wallnsdorfer gleich darauf das nächste Projekt in Angriff genommen haben: Der Kirchenvorplatz mit dem Brunnen erstrahlt heute in neuem Glanz – die letzten Arbeiten sind abgeschlossen.
Das Bild zeigt die Bronzeskulptur des heiligen St. Martin, die auf dem Kirchplatz in Wallnsdorf steht.Zoombild vorhanden

Erna Fitz,
Abdruck honorarfrei

Sankt Martin kommt nach Wallnsdorf
Und dann kommt zum Fleiß auf einmal Glück dazu. Die Klemens-und-Ursula-Stehr-Stiftung, vertreten durch den Vorsitzenden des Stiftungsrates Prof. Dr. med. Dr. h. c. Maximilian Stehr, spendete eine Bronzeskulptur für den Vorplatz: den heiligen St. Martin mit Pferd und Bettler, Schutzpatron der Wallnsdorfer Kirche.
Die Statue fertigte Prof. Dr. Josef Alexander Henselmann an, ein renommierter Künstler aus München, der unter anderem die Portraitbüste von Papst Benedikt im Münchner Dom geschaffen hat. Am vergangenen Freitag fand die Skulptur ihren Platz vor der Kirche.

Die meisten Wallnsdorfer sind sich einig: So viel Dorfleben war noch nie – hier wächst zusammen, was zusammengehört. Das Projekt zeigt, was die Menschen in einer Ortschaft bewegen können, wenn sie ein gemeinsames Ziel haben und es Schritt für Schritt verfolgen. Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz unterstützte sie auf dem Weg dorthin. Im Rahmen der einfachen Dorferneuerung förderte es die Maßnahmen mit 300.000 Euro.