Streuobst für alle!
Förderprogramm „Streuobst für alle!“: Knapp 4.700 Obstbäume für die Oberpfalz

Eine gelbe Birne und grüne Blätter hängen an einem Ast.Zoombild vorhanden

Sophia Weisensee/KErn,
Abdruck honorarfrei

(31. März 2023) Tirschenreuth – Das Förderprogramm „Streuobst für alle!“ der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung ist derzeit in aller Munde. „Bei uns sind bereits viele Anträge von Kommunen und Vereinen aus der ganzen Oberpfalz eingegangen“, stellt Behördenleiter Kurt Hillinger vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz in Tirschenreuth fest.

In der Oberpfalz sind aktuell bereits 4.677 Obstbäume (Stand 28. März 2023) beantragt worden, dies entspricht einer Fördersumme von 210.465 Euro. Spitzenreiter sind die Kommunen und Vereine aus dem Landkreis Schwandorf mit 1.602 beantragten Obstbäumen, gefolgt vom Landkreis Neustadt an der Waldnaab mit 1.548 Bäumen.

Fakt ist, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Streuobstbestände in Bayern stark zurückgegangen sind. Bereits im Oktober 2021 wurde deshalb der Streuobstpakt Bayern ins Leben gerufen. Er hat das Ziel, bis zum Jahr 2035 die Pflanzung von einer Million neuer Streuobstbäume zu fördern. Partner dieses Paktes sind neben der Bayerischen Staatsregierung unter anderem der Bayerische Bauernverband, der Bund Naturschutz, der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landschaftspflege sowie der Bund deutscher Baumschulen (BdB) Landesverband Bayern. Ein Ausfluss des Streuobstpaktes ist das Förderprogramm „Streuobst für alle!“, den Startschuss dafür gab Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, im Oktober 2022. „Gefördert werden Kommunen und Vereine beim Erwerb von hochstämmigen Streuobstbäumen mit bis zu 45 Euro je Baum. Zuwendungsfähig ist der Bruttokaufpreis der Obstbäume, nicht aber Pflanzmaterial und Arbeitsleistung. Die Mindest- bzw. Maximalanzahl an Streuobstbäumen pro Förderantrag beträgt zehn beziehungsweise 100 Bäume“, erklärt Hillinger. Kommunen und Vereine können ihre Anträge digital beim ALE Oberpfalz stellen und die Bäume zur Pflanzung auch an Privatleute weitergeben.

Die Förderung bezieht sich auf hochstämmige Obstbäume, die eine gleichzeitige Wiesennutzung und damit artenreiche Lebensräume ermöglichen. „Hochstämme haben einen größeren ökologischen und kulturlandschaftlichen Effekt als niedrige Wuchsformen“, betont Hillinger. Die Stammhöhe von mindestens 1,40 Metern sei aber bewusst relativ niedrig angesetzt: Diese liegt bei Hochstämmen üblicherweise bei 1,80 Metern. Das Förderprogramm ist nicht befristet, dementsprechend sollten alle Wünsche der Kommunen und Vereine – je nach Verfügbarkeit der Obstbäume – realisiert werden können. Die sehr große Nachfrage sorgt zum Teil aber aktuell bei Baumschulen für Lieferschwierigkeiten. Wenn Antragsteller das ALE Oberpfalz über Verzögerungen bei Lieferung und Pflanzung informieren, können Anträge einfach verlängert werden.

Ansprechpartner für das Förderprogramm am ALE Oberpfalz ist Hermann Zierer, er ist unter der Telefonnummer 09631/7920-332 oder per E-Mail an hermann.zierer@ale-opf.bayern.de erreichbar. Informationen zur Sortenwahl gibt es unter anderem bei den Gartenfachberatungen an den Landratsämtern in der Oberpfalz. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der Webseite unten.