Biodiversität
Gelungene Premiere für „Land.belebt“-Tagung zu Biodiversität in Tännesberg
(10.11.2025) Tännesberg, Lkr. Neustadt an der Waldnaab - Kürzlich fand die Auftaktveranstaltung „Land.belebt – Biodiversität in der Ländlichen Entwicklung“ im Haus der Biodiversität in Tännesberg statt. Die künftig jährlich stattfindende Tagung stieß auf großes Interesse und unterstrich die zentrale Bedeutung des Themas für den ländlichen Raum.
Nach der Begrüßung durch Ludwig Gürtler, Erster Bürgermeister des Marktes Tännesberg, gab Birgit Böhm, Leiterin des Referates Dorferneuerung und Landespflege vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF), einen Einblick in den Fortschritt der Biodiversität in der Ländlichen Entwicklung. Sie stellte die vielfältigen Initiativen Bayerns vor, die seit über vier Jahrzehnten die Artenvielfalt bewahren. Thomas Schwarz, Geschäftsführer von landimpuls, präsentierte anhand des Modellprojektes „Marktplatz der biologischen Vielfalt“, wie kommunaler Biodiversitätsschutz aussehen kann. Für ihn sind Kommunen die idealen Partner, um die Artenvielfalt zu erhalten. Besonders wichtig seien „Kümmerer“, die als Biodiversitätsbeauftragte in den Gemeinden aktiv sind.
Nach einer kurzen Pause zeigte Norbert Bäuml, Abteilungsleiter im Bereich Zentrale Aufgaben, erfolgreiche Projekte für Natur und Mensch. Er betonte, dass die Menschen ins Handeln kommen müssen, um Veränderungen zu bewirken – durch Partizipation, Autonomie und Leidenschaft.
In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Birgit Böhm, Ludwig Gürtler, Kurt Hillinger (Leiter Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz) und Thomas Schwarz aktuelle Themen der Biodiversität. Hillinger verwies auf Förderprogramme wie FlurNatur und Blüten für Alle sowie auf beispielhafte Projekte im Bereich Hochwasserschutz und Renaturierung. Er betonte die Bedeutung der aktiven Einbindung der Bürger, wofür das ALE Oberpfalz ein bedarfsgerechtes Portfolio an Förderinitiativen bietet. In der offenen Diskussion wünschten sich die Teilnehmer niederschwellige Abläufe, weniger Bürokratie und mehr Vertrauen in die Gemeinden. Mehrfach genannt wurden vor allem der benötigte „Kümmerer“ mit entsprechenden Zuschüssen sowie die ILE als beste Plattform für Projektumsetzung. Mehrere Teilnehmer begrüßten das Angebot dieser Veranstaltungsreihe durch die Verwaltung für Ländliche Entwicklung, da sie sehr nahe an den Gemeinden und in einem intensiven Dialog mit den Bürgern ist.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, bei drei Exkursionen die naturnahe Gewässerentwicklung im Kainzbachtal, den Rotviehbetrieb der Familie Schwarz sowie das Haus der Biodiversität zu besichtigen. Die Veranstaltungsreihe wird in den kommenden Jahren fortgesetzt. Ziel ist es, den Austausch weiter zu fördern, innovative Projekte zu präsentieren und gemeinsam Wege zu mehr biologischer Vielfalt im ländlichen Raum zu entwickeln.
Foto: Marina Schinner, ALE Oberpfalz
Foto: Marina Schinner, ALE Oberpfalz
Foto: Christiane Eggert, ALE Oberpfalz