Beruf und Karriere in der Landwirtschaftsverwaltung
Häufig gestellte Fragen zum Vorbereitungsdienst
Was sind die klassischen Tätigkeiten?
Die Aufgaben unserer Verwaltung sind äußerst vielfältig. Abhängig von der Qualifikationsebene und dem Ausbildungsgebiet geht es um Bildung, Beratung, Förderung, Verwaltung und Forschung. Um sich ein Bild von den Tätigkeiten zu machen, hilft am besten ein Blick auf den unten stehenden Link zur Webseite des Ministeriums, der nachgeordneten Behörden und den Dienststellen als zukünftige Einsatzorte.
In der Qualifikationsebene 4 (Voraussetzung Master-Abschluss) erhalten Sie auch eine Qualifikation in Pädagogik und Beratung. Ob und in welchem Umfang Sie später als Lehrkraft eingesetzt sind, ist abhängig vom Einsatzort.
Was sind die Aufgaben im Fachschuldienst Hauswirtschaft, Ernährung und Versorgung?
Im fachlichen Schwerpunkt "Fachschuldienst Hauswirtschaft, Ernährung und Versorgung" sind neben dem Unterricht in den fachpraktischen Fächern an den hauswirtschaftlichen Fachschulen (in den meisten Fällen Teilzeitschulen) auch Fachveranstaltungen in der Ernährungsbildung und Schulungen für Multiplikatoren (zum Beispiel in der Gemeinschaftsverpflegung) zu organisieren und durchzuführen. Ferner sind Beratungs- und Verwaltungsaufgaben zur Diversifizierung bzw. zu Einkommensalternativen Bestandteil der Tätigkeit.
Was sind die Aufgaben in den Bereichen Gartenbau und Landespflege (Landschaftsarchitektur/-bau)?
Im Bereich Gartenbau gehört die Unternehmens- und Innovationsberatung sowie die Förderung der bayerischen Gartenbaubetriebe zu Ihren Hauptaufgaben. Sie befassen sich mit umweltgerechter Produktion und zukunftsorientiertem Marketing für Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe.
Im Bereich Landespflege (Landschaftsarchitektur/-bau) sind Sie an der zukunftsfähigen Weiterentwicklung sowohl des ländlichen Raumes als auch der urbanen Zentren beteiligt. Beratungsschwerpunkte sind die innovative Dorferneuerung, klimaresilientes Stadtgrün sowie ein nachhaltiger Garten- und Landschaftsbau.
In beiden Bereichen geben Sie Ihr Wissen regelmäßig im Rahmen von Fachveranstaltungen und Schulungen für Multiplikatoren weiter. Außerdem sind Sie an der Fortbildung angehender Führungskräfte an den Meister- und Technikerschulen für Gartenbau und Garten- und Landschaftsbau beteiligt. Beim Einsatz an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau forschen Sie anwendungsorientiert und unterstützen die Ämter durch praxisorientierte Empfehlungen.
Wie läuft der Vorbereitungsdienst ab?
Abhängig von der Qualifikationsebene, in die Sie einsteigen, dauert der Vorbereitungsdienst zwischen 12 und 24 Monate.
Während des Vorbereitungsdienstes sind Sie an zwei Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (bei Einstieg in der 4. Qualifikationsebene mit Fachschule) sowie weiteren Behörden im Ressortbereich eingesetzt. Die Orte werden mit Ihnen abgestimmt. Ferner haben Sie Ausbildungsseminare u. a. zu Rhetorik und fachlichen Inhalten.
- Rahmen-Ausbildungsplan der 4. Qualifikationsebene Landwirtschaft und Ernährung/Hauswirtschaft
51 KB
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- Rahmen-Ausbildungsplan der 4. Qualifikationsebene Landwirtschaft/Milchwirtschaft
46 KB
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- Rahmen-Ausbildungsplan der 4. Qualifikationsebene Gartenbau und Landespflege
65 KB
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- Rahmen-Ausbildungsplan der 3. Qualifikationsebene
57 KB
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- Rahmen-Ausbildungsplan der 3. Qualifikationsebene Fachschuldienst
50 KB
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- Rahmen-Ausbildungsplan der 2. Qualifikationsebene
47 KB
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Gibt es eine Altersgrenze für den Einstieg?
Gemäß Art. 23 (1) des Bayerischen Beamtengesetzes (BayBG) darf in das Beamtenverhältnis auf Probe nicht berufen werden, wer bereits das 45. Lebensjahr vollendet hat.
Als Anwärterin, als Anwärter oder Referendarin bzw. Referendar können Sie daher nur einsteigen, wenn bei regelmäßigem Verlauf des Vorbereitungsdienstes Ihre Verbeamtung auf Probe vor dieser Altersgrenze erfolgen kann.
Aus der Kommentierung zu Art. 23 BayBG: Überschreitet die Bewerberin bzw. der Bewerber bis zu dem Zeitpunkt, zu dem bei einem regelmäßigen Verlauf des Vorbereitungsdienstes mit der abschließenden Qualifikationsprüfung die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für eine Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe erfüllt werden, die gesetzliche Altersgrenze des Art. 23 Abs. 1 BayBG, so fehlt für die Ableistung des Vorbereitungsdienstes die Eignung, weil der mit der Ableistung des Vorbereitungsdienstes angestrebte Qualifikationserwerb nicht möglich ist.
Welche Kriterien liegen der Auswahlentscheidung zugrunde?
Es ist uns wichtig Sie auch persönlich kennen zu lernen. Nach dem Sichten der Bewerbungsunterlagen führen wir mit Bewerberinnen und Bewerbern, die in die engere Wahl kommen, Vorstellungsgespräche durch. Dabei sollen Sie Ihre persönlichen Kompetenzen und die Anwendung Ihrer fachlichen Kenntnisse präsentieren. Bei Bewerbungen auf die Qualifikationsebene 4 und den Fachschuldienst interessiert uns auch Ihre pädagogische Befähigung.
Ein sehr guter oder guter Studien- bzw. Fachschulabschluss erhöht die Einstellungschancen. Die Praktikantenprüfung ist für die Qualifikationsebene 4 und 3 sinnvoll, aber keine Einstellungsbedingung für den Vorbereitungsdienst.
Gibt es eine Möglichkeit den Vorbereitungsdienst zu verkürzen?
Während des Vorbereitungsdienstes gilt es einen breiten und professionellen Blick auf die vielfältigen Tätigkeiten zu gewinnen. Dies braucht Zeit. Stets ist ein Abwägen im Hinblick auf das Erlangen der nötigen Kompetenzen für das erfolgreiche Ablegen der Qualifikationsprüfungen und späteren Tätigkeiten wichtig.
In begründeten Ausnahmefällen (z. B. langjährige, dienliche Tätigkeit in unserer Verwaltung) ist eine Verkürzung unter gewissen Voraussetzungen möglich.
Wie sind die Arbeitszeiten im Vorbereitungsdienst?
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Unsere Behörden haben alle Gleitzeit, wobei in der Regel Kernarbeitszeiten einzuhalten sind.
Kann ich den Vorbereitungsdienst auch in Teilzeit machen?
Gemäß Art. 89 Abs. 5 BayBG ist eine familienpolitische Teilzeit in der Ausbildung möglich.
Familienpolitische Teilzeit heißt, dass Sie die tatsächliche Betreuung oder Pflege von mindestens einem Kind unter 18 Jahren oder einem nach ärztlichem Gutachten pflegebedürftigen sonstigen Angehörigen leisten.
Um den Vorbereitungsdienst erfolgreich ablegen zu können, gehen wir von mindestens 75 Prozent des Arbeitsumfangs einer Vollzeitstelle aus. Mithin sind die Ausbildungsseminare in Vollzeit zu besuchen.
Welche Unterlagen müssen nach einer Zusage für den Vorbereitungsdienst noch nachgewiesen werden?
Folgende Unterlagen müssen noch nachgewiesen werden:
- ein Führungszeugnis, das zur Vorlage bei einer Behörde bestimmt ist und nicht älter als drei Monate sein darf
- ein Führerschein, der zur Benutzung eines Personenkraftwagens berechtigt
- eine schriftliche Erklärung, dass gegen Sie kein gerichtliches Strafverfahren, staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren oder Disziplinarverfahren anhängig ist
- ein Gesundheitszeugnis, welches die gesundheitliche Eignung für die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit – einschließlich der sprachlichen Eignung bescheinigt
Wie geht es nach dem Vorbereitungsdienst weiter?
Nach erfolgreich absolvierten Qualifikationsprüfungen und dem Ende des Vorbereitungsdienstes, brauchen wir Sie als qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer Verwaltung in ganz Bayern. Mithin steht dann die Verbeamtung auf Probe an. Nach einer regelmäßigen Probezeit von zwei Jahren werden Sie zur Beamtin beziehungsweise zum Beamten auf Lebenszeit ernannt.