Biodiversität
Staatsministerin Michaela Kaniber eröffnet „Haus der Biodiversität“

Die Luftaufnahme zeigt im Vordergrund das “Haus der Biodiversität“ in Tännesberg Zoombild vorhanden

David Rieß, ALE Oberpfalz

(30.06.2025) Tännesberg, Lkr. Neustadt an der Waldnaab - Die Marktgemeinde Tännesberg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) ist Deutschlands erste Biodiversitätsgemeinde: Nun wurde ein weiterer Meilenstein erreicht, um die Biodiversität konsequent und kontinuierlich zu fördern. Das „Haus der Biodiversität“ – eine Einrichtung, die auf vielfältige Weise Umweltwissen vermittelt und so Biodiversität erlebbar macht – wurde von Staatsministerin Michaela Kaniber eröffnet und bekam von Dekan Alexander Hösl den kirchlichen Segen.

Die Ministerin nutzte die Veranstaltung, um einen „Tag der Biodiversität“ der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung unter dem Motto „Land.belebt“ auszurufen. Dieser soll – erstmals im Herbst 2025 – jährlich in Tännesberg stattfinden.

Gruppenbild mit sechs Personen, die aus dem Gebäude herausschauen. Zoombild vorhanden

Marina Schinner, ALE Oberpfalz

„Das Haus der Biodiversität soll eine zentrale Rolle dabei spielen, gemeinsam mit den Kommunen, mit den Bürgerinnen und Bürgern die biologische Vielfalt im ländlichen Raum zu stärken. Kreative Denkansätze, das Lernen voneinander sollen hier an oberster Stelle stehen, um maßgeschneiderte Lösungen zum Wohle des ländlichen Raums zu entwickeln,“ hob Kaniber hervor. Der Tag der Biodiversität richtet sich an Land- und Forstwirte, Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen. „Mir schweben Expertenvorträge, Podiumsdiskussionen und Exkursionen zu verschiedenen Hotspots der Biodiversität vor“, so die Ministerin.
Ein großer Schmetterling reicht bis an die Decke des Raumes, in der eine Ausstellung gezeigt wird. Zoombild vorhanden

David Rieß, ALE Oberpfalz

Das „Haus der Biodiversität“ ist nicht nur ein zukunftsweisendes Zentrum, um Umweltkompetenzen zu vermitteln. Es ist auch Vorbild für Innenentwicklung und den Erhalt regionaler Baukultur. Denn das Anwesen besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau und einem neu rekonstruierten „Stadl“ in traditioneller Bauweise. Ganz im Sinne der Biodiversität – nachhaltig und ressourcenschonend – sind bei dem Ensemble überwiegend regionale Rohstoffe zum Einsatz gekommen. Innen wie außen wurden heimische Materialien verwendet, zum Beispiel Lehm aus lokalen Lehmgruben, heimischer Granit, heimisches Schilfrohr wie auch Lärchenholz aus dem Gemeindewald. Beim Restaurieren des denkmalgeschützten Gebäudes sind Fenster, Mauerwerk, Balkenlagen und Dachstuhl wiederverwendet worden. So blieben nahezu 90 Prozent der historischen Bausubstanz erhalten. Der Einsatz nachhaltiger Baupraktiken hatte Priorität.

Das Projekt wurde mit 2,7 Millionen Euro aus der Initiative „Innen statt Außen“ über das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz gefördert.